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100 Jahre Studierendenwerk Frankfurt am Main heißt auch 100 Jahre Verpflegung der Studierenden mit Speisen und Getränken. Ein willkommener Anlass, um Sie auf eine Zeitreise durch die Entwicklung unserer heute mehr als 30 Verpflegungsbetriebe mitzunehmen. Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles über die Gründung unseres ersten Verpflegungsbetriebs und über den stetigen Wandel des Essverhaltens der Studierenden, geprägt durch das jeweilige Zeitgeschehen und den technischen Fortschritt.

Der ersten Teil unserer Zeitreise beginnt vor ziemlich genau 100 Jahren mit der Gründung des Studentenwerks Frankfurt am Main in der Weimarer Republik:

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs ist vitaminreiche Kost selten und Obst Mangelware. Die Hyperinflation ist der Höhepunkt der Not, im November des Jahres 1923 kostet ein einziges Ei 320 Milliarden Reichsmark.

Genau dieses Jahr 1923 gilt als das offizielle Geburtsjahr des heutigen Studierendenwerks Frankfurt am Main. Motiv für die Gründung war die wirtschaftliche Not nach dem Ersten Weltkrieg: Arbeitslosigkeit, Inflation und Armut erschwerten ein Studium an der im Wintersemester 1914/15 eröffneten Frankfurter Universität. Als Essen, Kleider, Schreibutensilien und Bücher für Studierende kaum noch erschwinglich und außerdem Wohnungen und Zimmer rar waren, rief das Universitätskuratorium einen „Studentenhilfeverein“ ins Leben, aus dem das Studierendenwerk Frankfurt am Main hervorgegangen ist.

Die erste Mensa im Vestibül des Jügelhauses in Frankfurt Bockenheim konnte nach einigen Startschwierigkeiten dank der Unterstützung des Geschäftsführers des Tübinger Studentenwerks und eines neuen Betriebsleiters im Laufe des Sommersemesters 1935 neu organisiert und dadurch wirtschaftlicher gemacht werden. Für mehr Umsatz sorgte wohlgemerkt auch ein „Cigarettenverkaufsautomat“ neben dem Eingang zur Universität.

Toast Hawaii als Symbol des Wirtschaftswunders

Zur Zeit des Nationalsozialismus wird u.a. der Verzehr von Fisch gesteigert, da er kostengünstig und lokal gezüchtet werden kann. Besonders zum Ende des 2. Weltkriegs kommt es zu extremen Versorgungsengpässen und die rationierten Lebensmittel sind nur über Lebensmittelkarten zu erhalten. Während des Krieges konnten übrigens auch Beamte, Angestellte und Arbeiter zu einem ermäßigten Preis in der Mensa essen. Ab 1942 erhielten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität täglich einen Teller Suppe für einen Preis von 10 Reichspfennig, die das Kuratorium übernahm.

Auch in den Nachkriegsjahren bleiben Lebensmittel knapp bemessen und die Kartoffel wird zum wichtigsten Nahrungsmittel der Deutschen. Erst mit dem Wirtschaftswunder ab den 1950er Jahren können Lebensmittel wieder ganz normal in den Geschäften gekauft werden. Die entbehrliche Zeit der vergangenen Jahre schlägt nun ins Gegenteil um, die Deutschen essen so viel wie nie zuvor und der Verzehr von Bananen und anderen Südfrüchten steigt stark an. Genau aus dieser Zeit stammt auch unser erstes Aktionsgericht: Das Toast Hawaii, das wir in der klassischen und einer veganen Variante am 19. April unseren Gästen kredenzt haben.

Im zweiten Teil unserer Zeitreise erfahren Sie, wie sich das Speisenangebot in unseren Mensen bis in die 1980er Jahre verändert hat und welche Aktionsgerichte wir aus dieser Zeit für Sie ausgewählt haben.

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