Alumni im Interview: Dr. Geraldine Schmitz von der Goethe-Uni

Dr. Geraldine Schmitz (35) studierte von 2008 bis 2013 Historische Ethnologie und Religionsphilosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt und schloss 2016 ihre Promotion in Ethnologie am Graduiertenkolleg Wert und Äquivalent ab.

Die acht Jahre meines Studiums und meiner Promotion verbrachte ich beinahe ausschließlich auf dem Campus Westend – im Sommer natürlich draußen auf den Wiesen, bei schlechtem Wetter im Fachschaftsraum, in der Frobenius Bibliothek oder dann im Büro des Graduiertenkollegs im 5. Stock. Als die neue Mensa eröffnete, amüsierten wir uns ein wenig darüber, dass es für die Wirtschaftswissenschaftler natürlich eine Pasta Bar geben muss. Normalerweise habe ich zwei, drei Mal wöchentlich in der Mensa im Casino gegessen, ab und an auch in der neuen Mensa.

Tägliche Auszeiten im Café Rotunde

Fast täglich sogar holte ich mir Kaffee bei den tollen Frauen im Café in der Rotunde des IG Farben Hauses, und als ich promovierte wurden meine Besuche dort noch deutlich häufiger. Da gab es dann viele kleine Momente, die ich nicht vergessen habe, und auch wenn ich die Namen der Frauen nicht mehr weiß, kann ich mich an jedes Gesicht erinnern, weil sie immer zuckersüß zu mir waren. Eine (dem Dialekt nach offensichtliche) „Urfrankfurterin“ sagte oft, wenn ich müde war, „geht mir auch so, Süße“, und drückte mir den Kaffee in die Hand. Und nicht selten, wenn sich ein gewisser Professor aus der Archäologie mal wieder nicht bedankte, sagte sie in schönstem Frankfurterisch „der Bappsack schon wieder“.

Es war auf jeden Fall immer eine Freude mit den Damen. Sie waren herzlich, haben mich mit Koffein versorgt und plauderten mit mir, sofern Zeit war. Es ist nicht untertrieben, wenn ich sage, dass sie mir das Leben als Promovierende erträglicher gemacht haben. Meine liebste Erinnerung ist, wie ich an einem Morgen, als gerade geöffnet worden war, reinkam und direkt hörte: „Ach Kind, gestern warst du die letzte, heute bist du die erste. Kaffee kommt, gleich gehts dir besser!“

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