Alumni im Interview: Tarek Al-Wazir von der Goethe-Uni

Tarek Al-Wazir (52) studierte in den 90er-Jahren Politologie an der Goethe-Uni in Frankfurt. Seit 2014 ist er Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.

Wie viel Zeit haben Sie während Ihres Studiums auf dem Campus Bockenheim verbracht?

Zu wenig. Da ich schon im zweiten Semester ins Offenbacher Stadtparlament gewählt wurde und im fünften Semester in den Landtag, habe ich notgedrungen berufsbegleitend studiert – obwohl so etwas damals noch gar nicht vorgesehen war. Und außerdem muss man sagen, dass die Uni damals auch nicht sehr einladend war. Mein Fachbereich war im Uni-Turm – ein architektonisches Verbrechen an der Menschheit, sowohl von außen wie von innen. Wenn ich mir heute so den Campus Westend ansehe, dann denke ich: „Mann, das wär’s gewesen“.

Haben Sie oft in der Mensa gegessen?

Selten. Ich musste mir ja die Vorlesungen und Seminare aussuchen, die möglichst spät lagen – im schmalen Zeitfenster zwischen Landes- und Kommunalpolitik, am besten zwischen 18 und 20 Uhr. Also blieb kaum noch Gelegenheit, in die Mensa zu gehen. Außerdem habe ich mich sowieso eher im Café Albatros als in der Mensa aufgehalten.

Können Sie sich noch an die Preise erinnern?

Nein. Gefühlt würde ich sagen irgendwo zwischen 2,50 und 4 Mark. Woran ich mich aber erinnern kann: Dass die Grünen-Hochschulgruppe irgendwann begann, sich im AStA nicht nur um die große Weltpolitik zu kümmern, sondern auch darum, was in der Mensa auf den Tisch kommt. Dieser pragmatische Ansatz hat sich dann bei Stupa-Wahlen durchaus ausgezahlt.

Hat das kulinarische Angebot Ihre Erwartungen erfüllt?

Na ja, ich hab’s gegessen, aber ein Lieblingsgericht hatte ich nicht. Als ich neulich mal im Campus Westend zu Gast war, habe ich interessehalber mal die Mensa dort besucht. Ich muss sagen: Das kam mir deutlich besser vor als früher.

Welche sonstigen Dienstleistungen des Studierendenwerks haben Sie während Ihrer Studienzeit ggfs. in Anspruch genommen?

Einrichtungen des Studierendenwerks habe ich eigentlich kaum genutzt. Aber damals konnte man sich an der Uni günstig Kleintransporter ausleihen, das war nach meiner Erinnerung ein Angebot des Asta. Das habe ich manchmal getan.

Können Sie sich an besondere Begebenheiten oder Begegnungen erinnern?

Vor allem daran, dass vor dem Zentralgebäude immer diese Männer und Frauen standen, die für die Weltrevolution warben. Die gehörten quasi zum Inventar. Ich vermute, die stehen da immer noch.

Was würden Sie dem Studierendenwerk für die nächsten 100 Jahre noch mit auf den Weg geben?

Dass es angesichts der hohen Attraktivität des Rhein-Main-Gebiets für Studierende noch wichtiger wird, ganz viel Kraft auf die Schaffung von Wohnheimplätzen zu lenken.

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